In den vergangenen Wochen und Monaten begleiteten wir ein interessantes Projekt von der Konzeption bis hin zur heutigen Eröffnung: In der Marktgemeinde Klöch und der slowenischen Nachbargemeinde Cankova entstand der länderübergreifende Wanderweg „Weg der Freundschaft – Pot prijateljstva“. An sechs Formen der Verbindung von Klöch und Cankova wurde gearbeitet.
- Form der Verbindung: Gemeindeverantwortliche Personen besprechen die Idee, gemeinsame Begehung und manifestieren des Weges.
- Form der Verbindung: Beschilderung nach der europäischen Wandernorm mit zweisprachigem Text, angeknüpft an das Wanderwegenetz auf den Spuren der Vulkane als LEADER-Projekt.
- Form der Verbindung: künstlerische Gestaltung der Grenzverbindung, Übergabe des Kunstwerkes an die Landschaft zur Wirkung.
- Form der Verbindung: Betriebe entlang der Route machen eine gemeinsame Begehung helfen bei der Pflege des Weges.
- Form der Verbindung: die Brücken über den Kutschenitza Bach werden symbolisch stark genützt und geben Gesprächsstoff bei den Verantwortlichen für zukünftige Aktivitäten.
- Form der Verbindung: gemeinsames Feiern und Anpreisen, Eröffnung und regelmäßiges Anpreisen durch Aktionen auf der Route.
Gemeinsam mit Bürgern und Betrieben aus beiden Gemeinden wurde die insgesamt 16 km lange Route ausgearbeitet. Der Themenrundweg führt durch die intakte Naturlandschaft rund um die Kutschenitza und fördert die nachbarschaftliche Beziehung von Klöch und Cankova. An der Kutschenitza, einem der ältesten Grenzbäche, wurde der Weg heute – am Europäischen Tag der Zusammenarbeit – feierlich eröffnet. Eine Klammer über den Bach steht als Symbol für den gemeinsamen Weg der Bewohner und Gäste der Region.
Der Wanderweg führt zu gleichen Teilen durch die steirischen und slowenischen Hügel und erweitert den Horizont für verbindende Gemeinsamkeiten. Wanderer sind eingeladen die Vielfalt der Landschaft und die regionalen Besonderheiten zu genießen, wie etwa slowenische Gibanica oder Grammel-Pogatschen. Die Route ist zweisprachig beschildert und knüpft direkt an das Wanderwegenetz Spuren der Vulkane an.
Der Weg der Freundschaft, mit einer Gesamtgehzeit von rund fünf Stunden, verbindet die Dörfer Klöch, Pölten, Gerlinci, Fiksinci und Deutsch Haseldorf. Der Bach Kutschenitza zeigt die Grenze und die darüber führenden Brücken verbinden Österreich und Slowenien. Die Werte Friede, Freiheit, Freundschaft werden an der Grenzbrücke in Pölten/Gerlinci mit einem Kunstwerk gezeigt. Gerhard Guttmann hat die Werteworte gemeinsam mit seiner Skulptur der Säulen in Form von wachsenden Ringen in die Projektgruppe eingebracht und umgesetzt. Ein symbolisch ineinander fließendes Flaggenband begleitet die Menschen als Wegweiser durch die Kulturlandschaft.
Von der Grenzbrücke Pölten / Gerlinci geht es nach ein paar Schritten durch ein kleines Waldstück und weiter auf die Anhöhe bis zur Buschenschank Anton Gomboc. Dieser Betrieb war der Erfinder der Sorte Gerlinca, ein Rebstock ziert den Wegweiser zum Haus. Relativ flach geht es weiter bis zur Antonio-Kapelle und gegenüber gibt es eine Picknickmöglichkeit mitten in Gerlinci. Am Jozlov Breg (Jozls Berg) ist man an der höchsten Erhebung mit 357 Meter angekommen und genießt auf der Holzplattform einen herrlichen Rundumblick – Verbindung vom Klöcher Weinland und Pomurje.
Am Weinhaus vorbei geht es bergab bis zum Hof der Familie Gabriele Gomboc, eine ausgezeichnete Brotbäckerin. Vorbestellung und Rast unter dem Birnbaum in schöner, geschützter Lage. Nach einem kleinen flachen Stück geht es auf einem schönen Waldweg bergan bis zum Bauernhof Hanzel, hier wird Fleisch direkt vermarktet. Wiederum durch ein Waldstück kommt man hinunter auf einen flachen Feldweg, er führt bis zum Grenzhäuschen vor Deutsch Haseldorf. Vorbei an Obstkulturen erreicht man das Dorf. Der traditionelle Kerschlerhof wurde von Hrn. Käfer mit einer Labestation ausgestattet, dessen Feinheiten und Kreativität einen Besuch wert sind.
Von nun an geht´s bergauf zwischen den Weingärten zur Haseldorf Kapelle mit wunderbarer Sichtverbindung zur Kirche in Fiksinci (Füchselsdorf). Beim Weinlandhof mündet der Weg der Freundschaft in den Traminerweg, die Beschilderung folgt der Bergseite über die Buschenschenken Wonisch und Gießauf-Nell zur Burgruine (täglich von 12:15 – 18:00 Uhr zugänglich) und über einen Pfad hinunter zum Marktplatz von Klöch mit einem Kaltwasserkneipppfad.
Flach geht es über den Pichlerwald hinunter zum Pirchweingarten und am Ökostreifen vorbei bis zum Rastplatz bei der Eiche. Vorbei am Golfplatz weist der Weg nach Pölten. Verschiedene landwirtschaftliche Kulturen säumen den Weg und im Dorf gibt es bei den Bauernläden interessante Entdeckungen, wie hier angebauter Reis oder Kürbissaft. Auch mit den Alpakas kann man den Weg gehen, einfach bei Familie Tschiggerl informieren. Über den Schotterweg an der Kutschenitza geht es zum Ausgangpunkt an der Brücke.