Nach der Schlossbesichtigung sind wir reif für die Wiese. Unter dem Blattwerk der kraftvollen Linden lassen wir uns zum Im-Gras-Liegen und Speisen nieder. Im Schatten der Bäume erscheint uns der Inhalt des Korbes in einem großartigen Licht, die stimmungsvolle Atmosphäre des Schlossparks mit dem anschließenden Wassergraben tragen den Rest dazu bei um aus unserem Mittagessen eine außergewöhnliche Mahlzeit-Szenerie im Garten von Schloss Hainfeld zu machen. Nach dem Genuss des delikaten Korbinhaltes bleiben wir noch etwas im Gras liegen und vertreiben uns die Zeit mit Träumereien im Schatten der Herzbäume. Lucullus lässt grüßen.
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Die Kulturgeschichte des Picknicks ist lang. Bereits in der Antike zogen die Griechen mit Köchen, schönen Frauen und Lyraspielern in die Berge und nannten die dort zelebrierten Göttermahlzeiten Eranos. Die Römer genossen einen kalten Open-Air-Snack als zweites Frühstück vor dem Bade. Mehr Mittel zum Zweck war das Essen im Freien im Mittelalter. Reisende speisten oft notgedrungen außerhalb von Gasthäusern und Bauern hielten ihre Brotzeit auf dem Feld, um die Arbeit nicht länger unterbrechen zu müssen. Auch auf der Jagd wurde zwischendurch eine Mahlzeit im Freien eingenommen, aber eher um den Hunger zu stillen als dem Genuss zu fröhnen.
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Erst in der Renaissance und im Barock entdeckte man die antike Freiluftschlemmerei als Sommervergnügen neu. Wobei die Aktivitäten vom rauschenden Köngisfest bis zum priavten Tête-à-tête reichten. Wo und wie immer es auch abgehalten wird, ein Picknick ist vergnüglich. Was das Picknick von normalen Mahlzeiten unterscheidet: Sinnlicher Speisegenuss kombiniert mit den Sinnesreizen der Natur, Genuss im Grünen.